Faire Diskussion um Stuttgart 21

Veröffentlicht am 24.11.2011 in Ortsverein
 

Diskutieren auf Einladung der SPD: Rainer Kaufmann (v.l.), Moderator Herbert Zinell, Minister Winfried Hermann.

Schramberg (mp). Die Podiumsdiskussion der Schramberger SPD zu „Stuttgart 21 war eines der Highlights im politischen Veranstaltungskalender der Stadt. Über 150 Besucher waren am Sonntag,20. Novmeber, in die Aula des Schramberger Gymnasiums gekommen, um sich mit den Argumenten von Rainer Kaufmann (SPD) und Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Bündnis 90/die Grünen) für und gegen das Mammutprojekt auseinanderzusetzen. Es war eine der ganz seltenen Veranstaltungen im Land, bei denen wirklich pro und contra diskutiert wurde. „Bei allen anderen Veranstaltungen, zu denen ich eingeladen wurde, haben die Befürworter eine Teilnahme abgelehnt“, stellte Winfried Hermann fest.

Die Auseinandersetzung zwischen dem Verkehrsminister und dem Geschäftsführer der Interessengemeinschaft Gäu-Neckar-Bodenseebahn verlief sachlich und konzentriert und kam ohne Polemik aus. Mann merkte, dass sich die beiden seit vielen Jahren kennen und schon gemeinsam für bestimmte Anliegen, beispielsweise die Gäubahn, gefochten haben.

Besonders angenehm empfanden viele Besucher, dass sowohl in den beiden jeweils zehnminütigen Präsentationen als auch bei der Diskussion die Kernfragen wie Nutzen, Kosten und geologische Verhältnisse im Vordergrund standen und Nebenschauplätze wie der Juchtenkäfer, die Bäume im Schlosspark oder die architekturgeschichtliche Bedeutung des alten Kopfbahnhofes außen vor blieben.

Rainer Kaufmann ist davon überzeugt, dass die Gäubahn durch „Stuttgart 21“ Aufwind bekommen werde und dass die Region durch die schnellere Anbindung an Flughafen und Messe Vorteile habe. Bei einem Ausstieg aus der Finanzierung des Projekt rechnet er mit Schadensersatzansprüchen der Bahn im Bereich von 930 Millionen Euro, etwa gleich viel wie das Land bei Bau von Stuttgart 21 zahlen müsste.

Winfried Hermann sieht einen überschaubaren Nutzen des unterirdischen Durchgangbahnhofs bestenfalls für die, „die schnell durch Stuttgart durchwollen, nicht aber für die meisten Bahnbenutzer, die aus- oder umsteigen wollen“. Außerdem sei das Projekt sehr teuer und außerordentlich riskant. Er selbst rechnet nach wie vor mit Ausstiegskosten für das Land von etwa 350 Millionen Euro.

Zum Abschluss der von Ministerialdirektor Herbert O. Zinell moderierten Diskussion wies der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Mirko Witkowski noch einmal darauf hin, wie wichtig es sei, am kommenden Sonntag, 27. November, am Volksentscheid teilzunehmen. Für die von vielen als irreführend formulierte Fragestellung bei der Abstimmung hatte er eine einfache Lösung: Wer für den Ausstieg aus „Stuttgart 21“ ist, sollte mit „Ja“ stimmen, wer gegen den Ausstieg ist, sollte „Nein“ ankreuzen.

Ein ausführlicher Bericht zur Podiumsdiskussion findet sich auf der Schramberger Seite der Online-Ausgabe der NRWZ www.nrwz.de/nrwz/schramberg/00041248

 
 

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