SPD setzt sich für die Talumfahrung ein

Veröffentlicht am 19.01.2008 in Pressemitteilungen
 

Schramberger Bürger und Mitglieder der SPD schauen sich vor Ort am geplanten Trassenverlauf um.

Schramberg (mp) - „Der SPD-Ortsverein und die SPD-Gemeinderatsfraktion werden sich auch in Zukunft für die Talstadtumfahrung und damit für eine deutliche Verbesserung für die betroffenen Einwohner einsetzen.“ Diese Zusage machte Mirko Witkowski, Vorsitzender der Schramberger Sozialdemokraten, den Sprechern der Interessengemeinschaft Talstadtumfahrung, Richard Singer und Günter Philipp, sowie einer Reihe weiterer Anwohner der Oberndorfer Straße, die zu einer zweiteiligen Informationsveranstaltung gekommen waren.

Unter Führung von Dieter Rosenbohm , Leiter des Fachbereichs Umwelt und Technik der Stadt Schramberg, ging es zunächst in den Bereich des Eselbach-Tales, wo man sich vor Ort über den geplanten Verlauf der Trasse informierte. Der so genannte Richtlinienentwurf des Regierungspräsidiums sieht vor, dass die B 462 als dreispurige Straße (zwei Aufwärtsspuren, eine Abwärtsspur) in Höhe des Rohstoffrecyclingunternehmens Wöhrle über einen Kreisel in einen Tunnel geleitet wird. Dieser 1.160 Meter lange Rappenfelsen-Tunnel soll im Bereich des unteren Eselbach-Tales enden. Etwa 450 Meter soll dann die Straße offen verlaufen. Im Bereich des Bauernhofs der Familie Kopp dürfte die Straße maximal 4,5 Meter unterhalb des natürlichen Geländeniveaus liegen. Anschließend würde die Straße im 1.650 Meter langen Paradiesberg-Tunnel verschwinden bis sie in der Glasbachkurve wieder zutage treten und über einen weiteren Kreisverkehr mit der bestehenden Trasse verbunden werden soll. Bei den Gesprächen zeigte sich, dass die Problematik d es Eingriffs in das Landschaftsbild des Eselbach-Tales sowie die Belastung für den Kopp-Hof deutlich gesehen wurde.

„Beim Richtlinienentwurf des Regierungspräsidiums handelt es sich um eine modifizierte Hess-2-Variante“, erläuterte Dieter Rosenbohm den Zuhörerinnen und Zuhörern, die sich im Nebenraum des „Stammhaus“ eingefunden hatten, im zweiten Teil der Veranstaltung. Es gebe, führte er aus, detaillierte Richtlinien des Bundes hinsichtlich Fahrbahnbreite, Fahrbahnaufbau und Tunnelgestaltung. Den Entwurf einer Trasse, der vom Regierungspräsidium diesen Richtlinien diesen entsprechend gestaltet worden sei, bezeichne man als Richtlinienentwurf. Diese Bundesrichtlinien seien wohl verantwortlich für die Dreispurigkeit, meinte Rosenbohm. Bei einer durchgängigen Steigung von 5 % gingen die Richtlinien davon aus, dass ein schwerer LKW die Strecke mit einer Geschwindigkeit von nur 46 km/h bewältigen würde, aus diesem Grund müsste man den PKWs die Möglichkeit geben zu überholen. Der dreispurige Ausbau, antwortete er auf verschiedene Fragen, sei sicher ein wichtiger Grund für die Steigerung der prognostizierten Kosten von 57 auf nun 107 Millionen Euro. Genaue Aussagen konnte er aber nicht machen, da für den Bereich der Tunnels keine detaillierte Kostenaufstellung vorläge.

Der Richtlinienentwurf liegt derzeit, so Rosenbohm, bei der Landesregierung in Stuttgart. Falls diese dem Plan zustimmt, wird er an den Bund weitergegeben. Im Jahr 2009/2010 wird der im Augenblick gültige Bundesverkehrswegeplan überprüft und gegebenenfalls überarbeitet. Ideal wäre, darüber waren sich die Anwesenden einig, wenn bereits in diesem Plan für die Schramberger Umfahrung ein „vordringlicher Bedarf“ festgestellt werde. Aber dazu, auch darüber waren sich die Teilnehmer einig, bedürfe es viel Druck von politischer Seite.

Gar nicht glücklich zeigte sich vor allem Günter Philipp über die unerwartete Kostensteigerung. Bei einer Abschätzung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses könnte dies ein Argument gegen die Schramberger Umfahrung sein. Mit einigen anderen zweifelte er daran, ob drei Spuren tatsächlich notwendig seien. Außerdem wies er darauf hin, dass der im Jahr 2003 vom Ingenieurbüro Modus Consult prognostizierte Entlastungseffekt von 43 % bezogen auf den Gesamtverkehr und 70 % bezogen auf den Schwerlastverkehrs durch kluge Verkehrslenkungsmaßnahmen deutlich gesteigert werden könne.
„Viele Häuser in der Oberndorfer Straße stehen inzwischen leer“, wies Richard Singer auf die Probleme der verbliebenen Anwohner und Hauseigentümer der extrem belasteten Straße hin. Wichtig ist seines Erachtens, dass der Entwurf nicht lange in Stuttgart liegen bleibt. Deshalb ist es notwendig, dass nicht nur der Schramberger Oberbürgermeister und der gesamte Gemeinderat mit Energie hinter dem Entwurf stünden, auch für die Region tätige „Notgemeinschaft für die Umfahrung“ müsste sich bald mit der Sache beschäftigen und auch Aichhaldens Bürgermeister Seckinger müsse seine Aussage erneuern, dass die Umfahrung wichtig für die ganze Region sei.

 
 

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