SPD-Fraktion setzt auf Basisschule

Veröffentlicht am 03.03.2009 in Fraktion
 

Schramberg. In der Haushaltsrede hat der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans Jörg Fahrner auch auf die Problematik des dreigliedrigen Schulsystems hingewiesen. Durch die gesellschaftlichen Veränderungen führt u.a. die soziale Herkunft der Kinder bereits in einem frühen Stadium der kindlichen Entwicklung zu einer Auslese. Diese setzt mit dem Eintritt in die Grundschule ein und wird durch den von der Grundschulempfehlung ausgelösten Leistungsdruck verstärkt. Kindern, denen eine Förderung durch einen entsprechenden familiären Hintergrund fehlt, unterliegen so einer sozialen Ausgrenzung, die eine mögliche Bildungs- und Lern-karriere einschränken oder gar verhindern. Dem möchte die SPD entgegensteuern und dabei die Situation für die Betroffenen verbessern. Nun hat die SPD-Fraktion die Einrichtung einer Modellschule beantragt.

Längeres gemeinsames Lernen verbessert nachweislich die Chancengleichheit und damit das Recht (LV-BW Art. 11) auf eine der Begabung entsprechende Bildung und Erziehung ohne Rücksicht auf Herkunft und wirtschaftliche Lage.
Längeres gemeinsames Lernen im heterogenen Klassenverbund verbessert nicht nur das Sozialverhalten, es fördert nachweislich leistungsstarke und leistungsschwächere Kinder gleichermaßen.
Die von der Robert-Bosch-Stiftung in Auftrag gegebene Bildungsstudie von McKinsey stellt fest:“Statt Segmentierung und Selektierung brauchen wir mehr Durchlässigkeit in unserem Bildungswesen: Die soziale Selektivität und die Systemstrukturen unseres Bildungswesens bringen es mit sich, dass Lernkarrieren bei uns vornehmlich nach unten, viel zu selten >nach oben< korrigiert werden. Abstieg ist häufiger als Aufstieg.“ Länger gemeinsames Lernen wirkt dieser Fehlentwicklung entgegen.
Durch ein längeres gemeinsames Lernen in einer mindestens 6-jährigen Basisschule werden die Schulstandorte in den Ortsteilen gestärkt. Dies gilt insbesondere für die allgemein zu beobachtende Ausblutung und von Schließung bedrohten Hauptschulen.
Antrag:
Die Verwaltung wird beauftragt, im Rahmen einer kommunalen Schulentwicklungsplanung die Erprobung und Einrichtung einer Modellschule zu prüfen und Vorschläge zu deren Verwirklichung mit dem Ziel erarbeiten zu lassen, ein längeres gemeinsames Lernen in einer mindestens 6-jährigen Basisschule zu ermöglichen.
Von dem am 10.März 2009 im Rahmen des Stadtentwicklungsprogramms 2020 stattfindenden Stadtgespräch zur Diskussion der kommunalen Bildungslandschaft in Schramberg erwarten wir weiterführende Impulse im Sinne unseres Antrages.

 
 

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