Fraktion SPD/Buntspecht besucht Berufsschulen

Veröffentlicht am 05.03.2014 in Fraktion
 

Fraktion und Mitglieder haben die beruflichen Schulen besucht. Foto: Guido Neudeck

Schramberg. Mit der Einführung von Gemeinschaftsschulen verändert sich die Schullandschaft. Die beruflichen Schulen müssen sich auf diese Entwicklung einstellen. Aus diesem Grund besuchten die SPD-Buntspecht-Fraktionsgemeinschaft des Gemeinderats und interessierte Mitglieder das Berufsschulzentrum Sulgen. Nach der Begrüßung stellten die Schuleiter der Friedrich-Ebert-Schule, Hans-Jürgen Ohlmann und der Ludwig-Erhard-Schule, Jörg Wiesemann, in einem Rundgang die Einrichtungen und Werkstätten sowie die verschiedenen Schularten und Bildungsgänge vor. Danach wurde die Gelegenheit genutzt, sich über die Entwicklung der beruflichen Schulen in Sulgen auszutauschen.

Die Schulleiter zeigten die Möglichkeiten der dualen Berufsausbildungen sowie der schulischen Abschlüsse auf und erläuterten wichtige Aspekte: In den Handwerksberufen ist es derzeit schwierig, genügend Auszubildende zu finden, was Auswirkungen auf den Standort der einzelnen Abteilungen haben kann. Beide Schulleiter sehen in den beruflichen Gymnasien eine „natürliche Oberstufe“ für die Gemeinschaftsschulen. Hier kann die allgemeine Hochschulreife im G9 erworben werden. Das allgemein bildende Gymnasium Schramberg vermittelt das Abitur generell nach G8. Auch ist es in den Berufskollegs möglich, die Fachhochschulreife zu erwerben, die das Studium an einer Fachhochschule erlaubt. Eine qualifizierte Berufsausbildung wird an den dualen Berufskollegs geboten. Schließlich kann in den Berufsfachschulen neben einer beruflichen Grundbildung auch der Mittlere Bildungsabschluss erworben werden. Im traditionellen Dualen System bilden die beruflichen Schulen im engen Schulterschluss mit Industrie, Gewerbe und Handwerk qualifizierte Fachkräfte aus.

Es ist geplant, das Berufsschulzentrum baulich zu erweitern. Eine gemeinsame Mensa mit der GWRS-Sulgen und eine barrierefrei erreichbare Verwaltung sollen darin ihren Platz finden. Zusammen mit den angrenzenden Sportstätten bilden GWRS Sulgen und die beruflichen Schulen einen gemeinsamen attraktiven Schulcampus, der für Kooperationen und eine intensive Zusammenarbeit geradezu ideal ist.

Eine interessante Idee wäre nach Ansicht beider Schulleiter ein „Sulgener Modell“, bei dem die Schüler der Werkrealschule die Mittlere Reife nach der 9. Klasse in zwei Jahren an der Berufsfachschule ablegen. Durch eine intensive Kooperation könnten schon in den Klassen 7 – 9 Schüler der Werkrealschule in den Werkstätten der Friedrich-Ebert-Schule unterrichtet werden, was als Alleinstellungsmerkmal zu sehen ist.
Hans Jörg Fahrner und seine Fraktion wünschen sich in Sulgen eine Weiterentwicklung der Werkrealschule zur Gemeinschaftsschule. Eine Werkrealschule hat seines Erachtens keine Zukunft. Das vorgegebene Kriterium von 40 Schülern in der Eingangsstufe ist für ihn kein unüberwindbares Hindernis. Notwendig ist deshalb eine regionale Schulentwicklung, die schädliche Konkurrenzsituationen verhindert.

Die Schramberger Schulen stehen in Konkurrenz zu anderen Standorten in der Region. Die Folge ist einfach: Der Schulstandort muss so attraktiv wie möglich gestaltet werden. Auch über einen kostenlosen Schülertransport müsse nachgedacht werden, so Renate Much.

Beim beruflichen Schulwesen sieht Fahrner die Problematik, dass die Vollzeitschulen zunehmen und die Anmeldezahlen im dualen Ausbildungssystem schrumpfen. Auszubildende fehlen schon jetzt vor allem im Handwerk. Seine Folgerung: Das duale Ausbildungssystem muss zukünftig verstärkt auf der Mittleren Reife aufbauen und vergleichbar den dualen Berufskollegs Mehrfachqualifikationen anbieten.

Jörg Wiesemann und Hans-Jürgen Ohlmann machten klar, dass ihnen die Kooperation mit der Sulgener Schule wichtig sei. Sie betonten, dass das berufliche Schulwesen gut geeignet ist, auf dem Bildungskonzept der Gemeinschaftsschule aufzubauen. Unter dem Stichwort „Heterogenität“ ist da schon vieles gelaufen.

 
 

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