Fraktion stimmt für Kindergartenerweiterung in Waldmössingen

Veröffentlicht am 01.05.2021 in Gemeinderatsfraktion
 

Tanja Witkowski

Die Fraktionsgemeinschaft SPD/Buntspecht im Schramberger Gemeinderat unterstützt die Erweiterung des Kindergartens in Waldmössingen. Hier die Stellungnahme unserer Fraktionsvorsitzenden Tanja Wtikowski zur Kindergartenerweiterung in Waldmössingen:

Sehr geehrte Frau Eisenlohr, liebe Kolleginnen und Kollegen aus dem Gemeinderat

Waldmössingen in Aufruhr- so wurde die Kindergartendiskussion im Stadtteil Waldmössingen in den vergangenen Wochen mit einer kurzen, einfachen Schlagzeile beschrieben. Doch so ganz trifft diese Schlagzeile nicht, was sich in den vergangenen Monaten in Waldmössingen entwickelt hat. Es ging nicht um Aufruhr, also um Auflehnung oder Krawall. Es ging allen Beteiligten um eine gute Lösung, die einerseits den Kindergartenbedarf für die nächsten Jahre angemessen abdeckt und die für unsere Jüngsten die bestmögliche Betreuung für eine individuelle Entwicklung bietet.

In dem Ringen um die besten Lösungen haben sich die katholische Kirchengemeinde, Firmen, der Ortschaftsrat, der Gemeinderat mit seinen Ausschüssen, die Stadtverwaltung und etliche Waldmössingerinnen und Waldmössinger mit ihren Ideen und Vorschlägen, mit Anregungen und Bedenken eingebracht. Dies ist ein höchst demokratischer Vorgang und darf nicht falsch bewertet werden als Streit oder Aufruhr. Nein- es ist  vielmehr ist ein guter Prozess in Gang gekommen, der die Kindergartensituation in Waldmössingen aus ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet hat. Dass das passiert ist, dafür  sind wir in unserer SPD/Buntspecht Fraktion sogar sehr dankbar.

Wir sind froh, dass durch die Initiative der katholischen Kirchengemeinde St. Josef mit Pfarrer Albrecht und dem gesamten Planungsteam im Jahr 2017 schon sehr früh erste Vorstellungen einer Erweiterung des Kindergartens vorgebracht wurden und dadurch der Prozess überhaupt erst in Gang gesetzt wurde. Diese Planungen sind nun gereift und können schnell umgesetzt werden.

Wir sind aber auch dankbar dafür, dass sich die Industriebetriebe in Waldmössingen Gedanken darüber gemacht haben, wie sie ihrer Belegschaft ein aus ihrer Sicht verbessertes Angebot in der Kindergartenbetreuung anbieten können.

Die Sicht der Eltern gab uns Einblicke über das Sozialgefüge und das Zusammen „Groß werden“ in der Dorfgemeinschaft Waldmössingens. Auch dieser Blick ist für unsere Entscheidung heute sehr wertvoll und wichtig.

Die Bedenken der Anwohner wurden gestern noch kurzfristig eingebracht und bringen noch einen anderen Aspekt ein.

Dem Team der Stadtverwaltung sind wir sehr dankbar für die Prüfung der verschiedenen Varianten und für die Bereitstellung der notwendigen Zahlen und Daten, die uns in der Konsequenz verdeutlicht haben, welche Bedürfnisse es in Waldmössingen derzeit gibt und wie der tatsächliche Bedarf aussieht.

Schlussendlich war es auch gut, dass aus den politischen Gremien entsprechende Beschlüsse, Änderungen und Wünsche geäußert wurden. So wurde in den vergangenen Wochen vielfach auf allen Seiten nachgearbeitet, verbessert und optimiert.

Nun ist es unsere Aufgabe, heute eine Entscheidung zu treffen und den Prozess zu einem guten Ende zu bringen. Wir haben in unserer SPD/Buntspecht Fraktionsgemeinschaft alle eingebrachten Punkte abgewogen, verglichen und für uns politisch bewertet.

In unsere abschließende Abwägung haben wir einfließen lassen,

-dass die Erweiterung des Kindergartens durch die Kirchengemeinde planungstechnisch so weit ist, dass wir schnell mit der Umsetzung beginnen können und dass die Kirchengemeinde erheblich nachgebessert hat, was die finanzielle Beteiligung angeht.

- dass von Seiten der Stadt alle Aufträge und Anregungen in die jeweiligen Sachvorträge eingearbeitet wurden

- dass die Lösung einer betrieblichen Kindertagesstätte aktuell aufgrund von fehlenden Grundstücken und zeitlichen Unwegsamkeiten durch Änderungen im B-Plan nicht zeitnah umgesetzt werden kann.

- Eine zusätzliche Realisierung der betrieblichen Kindertagesstätte halten wir derzeit für nahezu ausgeschlossen, da wir jetzt schon mit einem negativen Haushalt im Jahr 21 rechnen und einen Schulcampus als Großprojekt noch vor uns haben

- die Kostenberechnungen enthalten noch viele unsichere Positionen. Tatsache ist, dass wir heute nicht abschließend sagen können, welches Modell am Ende tatsächlich das günstigere sein wird.

- Politisch sehen wir auch, dass es vielleicht von Arbeitgeberseite grundsätzlich auch noch andere Lösungen als Kitas mit noch längeren Öffnungszeiten braucht, um Familie und Beruf besser unter einen Hut zu bringen.

Wichtig war uns in der Abwägung auch,

- dass wir den tatsächlichen Bedarf an Kita Plätzen in Waldmössingen für die Waldmössinger Familien für die nächsten Jahre abdecken.  Wir sehen es nicht als zwingend notwendig an, Plätze für Kinder aus anderen Gemeinden vorzuhalten. Die Aufnahme von Zusatzplätzen nur in einem Stadtteil halten wir nicht für zielführend. Und grundsätzlich den Bedarf an Kitaplätzen in allen Stadtteilen einfach mal so Pi mal Daumen aufzustocken, ist für uns ausgeschlossen. Denn damit sind vermutlich wiederum Mehrkosten nötig, die wir noch gar nicht kalkuliert haben.

Wir haben auch wahrgenommen, dass die Eltern den Zusammenhalt im Stadtteil Waldmössingen sehr schätzen und das „Zusammen aufwachen“ eine große Rolle spielt. Dem wollen wir Rechnung tragen.

Letztlich hat sich auch der Ortschaftsrat mehrheitlich entschieden.

Dementsprechend ist für uns heute Abend klar, dass wir der Erweiterung des Kindergartens durch die Kirchengemeinde zustimmen werden.

Nicht einverstanden sind wir mit dem vom Ortschaftsrat reingenommenen Beschlussvorschlag bezüglich verbindliche Aufnahme von weiteren KitaPlätzen in der Kinderbedarfsplanung. Hier werden wir dem Ursprungsvorschlag  Nr. 2bder Verwaltung zustimmen.

Herzlichen Dank

 
 

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