Blick ins Bürgerwindrad und Ausblick auf den Bau neuer Windkraftanlagen

Veröffentlicht am 15.04.2014 in Ortsverein
 

Windkapf:Die Wandergruppe bei der Veranstaltung von BDU, SPD und Buntspecht vor dem Bürgerwindrad und der neuen Anlage.

Schramberg-Tennenbronn (ewg). Über 20 Mitwanderer informierten sich bei der Veranstaltung von BDU Tennenbronn, SPD und Buntspecht Schramberg über die aktuellen Standorte für Windkraftanlagen auf dem Höhenzug zwischen Tennenbronn, Hornberg und Lauterbach, wo bereits jetzt eifrig Strom produziert wird.

Buntspecht-Stadtrat Reinhard Günter und SPD-Stadt- und Kreisrat Josef Günter begrüßten zu dieser Windkraftwanderung von der Benzebene bis zum Oberen Falken und informierten über die bevorstehende Gemeinderatsentscheidung zu den möglichen Standorten im Rahmen des Flächennutzungsplans. Wegen dieser Entscheidung, bedauerte Günter, habe er von der Stadtverwaltung auch die neuesten Planungen noch nicht erhalten.

Eine Karte mit den möglichen Standorten nach dem Stand vom Herbst 2013 wurde jedoch ausgeteilt. Darin sind bei den angedachten Flächen die Windstärke, die Mindestabstände und die Naturschutzbestimmungen berücksichtigt. Entlang oder in Sichtweite der begangenen Wanderstrecke soll sich auf der Schramberger Gemarkung auch der Bau von Windkraftanlagen konzentrieren, so waren sich die mitmarschierenden Stadt- und Ortschaftsräte einig. Wobei sich die Teilnehmer gut vorstellen konnten, dass auf der anderen Seite der Gemarkungsgrenze ebenfalls Anlagen stehen könnten.

Reinhard Günter kritisierte in diesem Zusammenhang angebliche Verzichtserklärungen zwischen den Verwaltungen, für die kein Grund vorhanden sei und worüber die Gremien auch noch gar nicht befragt wurden. Die Massierung der Windkraftanlagen auf dem Höhenzug stelle auch die Frage nach dem Stromtransport, erläuterte SPD-Rat Josef Günter. Nur wenn es da befriedigende Lösungen am besten gemeinsam mit den Nachbarkommunen gebe, sei der Bau der Anlagen wirtschaftlich vertretbar.

Das Tennenbronner Bürgerwindrad beim Steigers Eck war eine Station der Wanderung. Siegfried Zehner, der Initiator der Anlage, schilderte die schwierigen Aufbaubedingungen vor 20 Jahren mit der Zerstörung eines Windmessmastes durch Unbekannte und zu optimistischen Windprognosen des Deutschen Wetterdienstes. Seit über zehn Jahren ist es nun aber in Betrieb und produziert im Jahr etwa 2,2 Millionen Kilowattstunden, wovon quasi über 600 Haushalte versorgt werden. Die rund 100 Kommanditisten der GmbH müssten sich noch etwas gedulden, bis ihre Rendite fließt, weil zuerst die Bank aus Hamburg bedient werden muss, die im Unterschied zu den örtlichen Banken bereit war, mit einzusteigen.

Die Windwanderer warfen auch einen Blick ins Innere des aus Beton gebauten Masten und auf die Schaltschränke. Inzwischen erhebt sich die benachbarte Windkraftanlage, an der die Stadtwerke beteiligt ist, in noch größere Höhe, muss aber wegen Eisschlaggefahr im Winter gelegentlich abgeschaltet werden, wie Buntspecht-Stadtrat Martin Himmelheber zu berichten wusste. Dazu kommen noch weitere Windräder auf Hornberger Gemarkung , so dass dort jetzt schon ein kleines Zentrum für Windenergie entstanden ist.

Ausblicke auf weitere denkbare Standorte wie Winterecke oder Oberer Falken wurden ebenso geworfen wie viele Fragen rund um die Gewinnung von Windenergie angesprochen. So erfuhr die Wandergruppe, dass der Platzbedarf für eine Anlage etwa 35 mal 50 Meter betrage für den Aufbau eines Hochkrans. Oder dass die Pacht als Prozentanteil am Stromertrag geregelt wird. Die Verfügbarkeit des Bürgerwindrads liege bei 98 Prozent, berichtete Zehnder. Werde eine Störung bis 18 Uhr gemeldet, rücke das Service-Team noch am selben Tag an. Nach zweieinhalb Stunden wurde der Ausgangspunkt am Windkapf wieder erreicht und viele Fragen rund um diese regenerative Energiegewinnung waren beantwortet.

 
 

Wetter-Online

Counter

Besucher:76101
Heute:173
Online:4