Sozialdemokraten setzen auf Integration

Veröffentlicht am 29.11.2008 in Pressemitteilungen
 

Schrambergs SPD-Vorsitzender Mirko Witkowski (von links) im Gespräch mit Ergun Can.

Schramberg (mp). Ein spannendes Thema stand am vergangenen Freitag, 28. November, bei der mitgliederöffentlichen Vorstandssitzung des SPD-Ortsvereins Schramberg auf der Tagesordnung, die Integration nicht aus Deutschland stammender Mitbürgerinnen und Mitbürger. Auf Einladung des SPD-Vorsitzenden Mirko Witkowski war Ergun Can als Referent nach Schramberg gekommen.

Wenn es ein Beispiel für eine gelungene Integration gibt, ist es Ergun Can. Der inzwischen 50 Jahre alte „türkeistämmige Schwabe“ wuchs in Schramberg auf, er war und ist Mitglied des SV 08 Schramberg. In Schramberg fand er „ein tolles soziales Umfeld“, das ihn positiv geprägt hat. Hier trat er auch der SPD bei. Nach einer Lehre bei Junghans studierte er Maschinenbau in Konstanz und Gießen. Seit 1986 wohnt er in Stuttgart-Degerloch. Seit fast acht Jahren ist er Vorsitzender des dortigen SPD-Ortsvereins, seit 2004 sitzt er für die SPD im Stuttgarter Gemeinderat und hat aufgrund seines hervorragenden Listenplatzes beste Chancen, 2009 ein weiteres Mal gewählt zu werden. Beim überparteilichen Netzwerk türkeistämmiger Mandatsträgerinnen und Mandatsträger ist er Bundesvorsitzender.

Ein außerordentlich wichtiges Anliegen ist Ergun Can die Eingliederung der neuen Inländer, wie er die Gruppe von Mitmenschen nennt, die üblicherweise als „Menschen mit Migrationshintergrund“ bezeichnet werden, einem Begriff, dem er gar nichts abgewinnen kann. Deshalb nennt er eine Veranstaltung, die er regelmäßig für genau diese Personengruppe veranstaltet, auch Inländerstammtisch. Sechs bis achtmal pro Jahr wird über direkte E-Mail-Anschreiben zu diesen Veranstaltungen eingeladen. Sie finden in wechselnden Gaststätten statt, eine prominente Person referiert etwa 20 Minuten lang zu einem Thema, das nicht unbedingt „ausländerspezifisch“ sein muss, anschließend wird heiß diskutiert und auch persönlich miteinander geredet. Carl Ulrich von Weizsäcker und Edzard Reuther, der ehemalige Daimler-Chef, waren übrigens schon Referenten. Bis zu hundert Leute folgen der Einladung.

Sehr gut besucht ist auch eine andere regelmäßig stattfindende Veranstaltung, über die Ergun Can seine Schramberger Genossen informierte. Seit mehreren Jahren lädt der SPD-Ortsverein Degerloch zum Fastenbrechen ein. Es gibt ein kurzes Referat zu einem die christliche und islamische Religionen berührenden Thema. Und da alle etwas zum Essen und Trinken mitgebracht haben, sitzt man anschließend bis zu fünf Stunden zusammen um miteinander zu genießen und einfach mal zu „schwätzen“.

Nach Ergun Cans Referat wurde intensiv diskutiert. Einig war man sich darüber, dass auch der SPD-Ortsverein Schramberg einen Beitrag zu einer „Willkommens-Kultur“ leisten will.

 
 

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